Warum wird Leinöl bitter und was kann man dagegen tun?

24. November 2025

Selbst hochwertigstes Leinöl kann schnell bitter werden. Woran das liegt, ob das gefährlich ist und was Sie dagegen tun können, verraten wir hier.

Warum wird Leinöl bitter und was kann man dagegen tun?

Hochwertiges Leinöl aus unserer Ölmühle verfügt über einen herrlichen Geschmack, eignet sich wunderbar als Zusatz zu verschiedensten Speisen und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Hat es jedoch seine Haltbarkeit überschritten, verliert es sein angenehm nussiges Aroma und nimmt einen bitteren Geschmack an. Warum aber wird Leinöl eigentlich bitter? Ist das schädlich? Und wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken?

Woher kommt der bittere Geschmack?

Leinöl verfügt über einen vergleichsweise hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren und sollte daher schnell verbraucht werden. Daher geben wir die Haltbarkeit mit drei Monaten an. Irgendwann entwickeln sich unangenehme bittere Noten, um die sich lange Mythen und Spekulationen rankten. Forscher hielten jedoch fest, dass bitteres Leinöl nicht schädlich ist. Der Geschmack kommt nicht, wie manch einer glaubt, von giftiger Blausäure, sondern von einem bestimmten ringförmigen Peptid oder Cyclolinopeptid, das die schwefelhaltige Aminosäure Methionin beinhaltet. Während der Oxidierung unter Sauerstoffeinfluss entfaltet es seinen bitteren Geschmack.

Ist bitteres Leinöl noch genießbar?

Es ist zumindest nicht gefährlich. Der in Leinsamen enthaltene Stoff Amygdalin, der beim Verzehr kleinste Mengen Blausäure freisetzt, ist wasserlöslich und daher im gepressten Leinöl gar nicht erst enthalten. Somit besteht keine Gefahr für die Gesundheit. Allerdings schmeckt das bittere Öl nicht wirklich und wird daher in der Regel entsorgt.

Wie kann man den bitteren Geschmack verhindern?

Vor allem durch das richtige Lagern von Leinöl. Licht, Sauerstoff und Wärme wirken sich negativ auf die Haltbarkeit aus. Deswegen empfehlen wir eine dauerhaft gekühlte Lagerung. Auch sollte das angebrochene Leinöl möglichst schnell verbraucht werden, denn was bereits genüsslich verzehrt wurde, kann gar nicht erst bitter werden.

Übrigens: Wir pressen unser Leinöl nahezu täglich, immer in kleinen Mengen und nur um den Bedarf für den Folgetag abzudecken. Somit erhalten Sie beim Kauf immer frisches Leinöl, das seinen vollen, wunderbar nussigen Geschmack gekonnt entfalten kann.

Wie sieht die Zukunft des Leinöls aus?

Womöglich sehr rosig, denn dass ein einziger kleiner Stoff den Geschmack des Öls so eklatant beeinflussen kann, ist unter anderem Forschern von der TU München ein Dorn im Auge. Sie glauben, dass die Entfernung oder zumindest die Reduktion dieses Peptids möglich sein muss. Während es bereits Züchtungen mit etwas niedrigerem Anteil gibt, könnte durch gezielten Einsatz von Gentechnik dieser Bittermacher mit der Zeit isoliert werden. Somit ist durchaus denkbar, dass der Geschmack von Leinöl irgendwann über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und die Haltbarkeit sich ausdehnen wird. Das ist momentan aber noch Zukunftsmusik.

Die beste Möglichkeit, bitteren Geschmack zu verhindern, ist und bleibt der komplette Verbrauch sämtlicher Leinölkäufe. Und der direkte Nachkauf. Frische Bio-Öle in hoher Qualität finden Sie in unserem Ölmühle-Shop - wir freuen uns bereits auf Ihre Bestellung.

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